Wie wird die Wasserqualität in der Dentaleinheit sichergestellt?
Das Umweltbundesamt gibt generell für Einrichtungen, in denen Trinkwasser an die Öffentlichkeit abgegeben wird, eine routinemäßige, mikrobiologische Untersuchung des Leitungswassers mindestens einmal im Jahr vor.1
Experten empfehlen einen solchen Wassertest auch in kürzeren Abständen durchführen zu lassen, um eine eventuelle Kontamination des Leitungswassers frühzeitig zu erkennen.
Der Einsatz eines Wasserfilters vor dem Eintritt in die Dentaleinheit kann die Keimbesiedelung in den Schläuchen für mehrere Monate deutlich minimieren.
Dennoch ist eine Wasserdesinfektion in jedem Falle notwendig. Diese wird in der Regel als Stoßdesinfektion oder als kontinuierliche Desinfektion vorgenommen.
➥ Der Stoff Chlorhexidin zeigt bei beiden Methoden eine ausreichend desinfizierende Wirkung.
➥ Octenidin sollte nur bei der Stoßdesinfektion und Polihexanid ausschließlich bei der kontinuierlichen Desinfektion in der Dentaleinheit verwendet werden.2
Wasser in der Dentaleinheit - welche Hygienevorschriften gibt es?
Die regelmäßige Untersuchung der Wasserqualität spielt in der Zahnarztpraxis eine wesentliche Rolle.
GUT ZU WISSEN: Für das Wasser aus der Dentaleinheit umfasst ein Wassertest folgende Parameter:
die Bestimmung der Koloniezahl bei 36°C gemäß der Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) und die Bestimmung von Legionellen.
Zusätzlich wird auch ein Wassertest auf Pseudomonas aeruginosa angeraten, wenn es aufgrund einer erhöhten Keimzahl Hinweise auf die Bildung eines Biofilmes in der Dentaleinheit gibt.
Die Entnahme sollte ohne aufgesetztes Dentalinstrument durchgeführt werden, wenn das Wasser vorher ca. 20 Sekunden abgelaufen ist.
Das Wasser in der Dentaleinheit bedarf sicherlich einer ganz besonderen Kontrolle. Auch wenn Leitungswasser in einer Zahnarztpraxis an vielen Stellen genutzt wird, geht von dem Wasser aus der Dentaleinheit eine besonders hohe Gefahr aus.
Dentaleinheit – Keime im Wasser vermeiden
Heutzutage gibt es mehrere Methoden, um die Besiedelung von Keimen in der Dentaleinheit zu unterbinden.
➥ Das sogenannte Bottle-Care-System hat sich hierbei als sehr wirksam und alltagstauglich erwiesen. Hierbei wird die Dentaleinheit aus Wasserflaschen gespeist. Ein laut Trinkwasserverordnung erlaubtes Desinfektionsmittel wird hinzugegeben. Für das Wochenende oder die Urlaubszeit wird das System mit hochkonzentriertem Desinfektionsmittel gefüllt, das erst vor erneuter Inbetriebnahme ausgespült wird.
➥ Eine UV-Bestrahlung des Leitungswassers hat sich in der Zahnarztpraxis aufgrund der vergleichsweise niedrigen Wasserentnahme nicht etabliert.
➥ Dagegen bieten mechanische Wasserfilter ebenso eine praktikable Option, allerdings erfordern diese auch eine regelmäßige Pflege bzw. einen Austausch von Zeit zu Zeit.
➥ Die beliebteste und älteste Methode zum Schutz vor Keimbildung im Wasser der Dentaleinheit stellt die sogenannte Beimpfung, also eine kontinuierliche Desinfektion des Leitungswassers dar.
➥ Eine modernere, ebenfalls wirksame Maßnahme, ist die anodische Oxidation. Hierbei wird durch elektrische Energie Chlor im Wasser erzeugt.
Quellen:
1Empfehlungen des Referates für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München zur routinemäßigen Überprüfung der Trinkwasserqualität in Zahnarztpraxen.
2Universitätsmedizin Mainz: Wasserhygiene in Dentaleinheiten.