Erkrankungen durch Legionellen im Wasser der Zahnarztpraxis
Generell gilt für die Anzahl der Legionellen im Wasser der Zahnarztpraxis ein Minimierungsgebot, da das Infektionsrisiko nicht nur von der Menge der Legionellen, sondern u.a. auch von der Pathogenität der Stämme und der Konstitution der gefährdeten Personen abhängt. In Hochrisikobereichen, in denen vermehrt immungeschwächte Patienten behandelt werden, sollten daher bei der Wasseruntersuchung gar keine Legionellen nachweisbar sein.1
➥ Die Infektion mit Legionellen geschieht hauptsächlich über Aerosole. Dies ist besonders für Zahnarztpraxen relevant, da bei der Verwendung von Hand- und Winkelstücken Aerosole entstehen, die noch 1,5 m vom Handstück entfernt über einen längeren Zeitraum nachweisbar sind. Daraus ergibt sich auch eine potentiell hohe Infektionsgefahr für das zahnmedizinische Personal.
➥ Legionellen gelangen über die lungengängigen Aerosole in den Körper. Dort können sie eine Legionellose auslösen, die sich in grippenähnlicher Symptome bis zu einer schweren Lungenentzündung äußern kann.
WICHTIG ZU WISSEN: 15 Prozent dieser Lungenentzündungen enden tödlich. Schätzungsweise gibt es bundesweit ca. 30.000 Infektionen mit Legionellen jährlich, von denen ungefähr 3.000 einen tödlichen Ausgang nehmen.
Auch das Pontiac-Fieber wird durch Legionellen ausgelöst, nimmt aber einen weniger schweren Krankheitsverlauf. Die Patienten erholen sich trotz starkem Krankheitsgefühl und Fieber meist innerhalb einer Woche fast vollständig.
Quellen:
1 Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.
2 Kristin Jahn: Gefahrenquelle Praxiswasser.