Bedeutung von Pseudomonas aeruginosa für Zahnärzte

Pseudomonas aeruginosa sind gramnegative Stäbchen der Gattung Pseudomonas. Das Bakterium gilt als einer der wichtigsten über das Trinkwasser übertragbaren Krankheitserreger. Besonders für Zahnärzte mit eigener Praxis stellen Pseudomonas aeruginosa eine Herausforderung dar.

pseudomonas-aeruginosa-zahnarztpraxis

Bei Untersuchungen zeigte sich, dass der Erreger in der Hälfte aller ausgewählten Zahnarztpraxen nachweisbar war. In knapp 32 % fanden sich Pseudomonas aeruginosa in Wasser aus den Entnahmestellen von Dentaleinheiten. Besonders gravierend war hierbei, dass das Vorhandensein des Keims nicht durch integrierte Desinfektionsmitteldosieranlagen beeinflusst wurde.1


WICHTIG ZU WISSEN: Auch andere Studien weisen darauf hin, dass Pseudomonas aeruginosa zunehmend Desinfektionsmittel- und Antibiotikaresistenzen ausbilden. Dies bedeutet für den Zahnarzt, dass die Verwendung herkömmlicher Desinfektionsmittel kritisch zu hinterfragen ist.


➥ Zudem ist zu berücksichtigen, dass sich Pseudomonas aeruginosa häufig in Biofilmen ansiedeln bzw. durch die Bildung von Alginaten aktiv an deren Entstehung beteiligt sind.

 Diese gallertartige Schicht in Schläuchen stellt ein Reservoir für Bakterien dar, in dem sie überwiegend vor Desinfektionsmaßnahmen geschützt sind und ideale Lebensbedingungen finden.

Weitere Faktoren, die die Vermehrung von Pseudomonas aeruginosa in Dentaleinheiten begünstigen sind das Nährstoffangebot, die Wassertemperatur sowie das Auftreten von Stagnationsbedingungen.

Pseudomonas aeruginosa sind gramnegative Stäbchen der Gattung Pseudomonas. Das Bakterium gilt als einer der wichtigsten über das Trinkwasser übertragbaren Krankheitserreger. Besonders für... mehr erfahren »
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Bedeutung von Pseudomonas aeruginosa für Zahnärzte

Pseudomonas aeruginosa sind gramnegative Stäbchen der Gattung Pseudomonas. Das Bakterium gilt als einer der wichtigsten über das Trinkwasser übertragbaren Krankheitserreger. Besonders für Zahnärzte mit eigener Praxis stellen Pseudomonas aeruginosa eine Herausforderung dar.

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Bei Untersuchungen zeigte sich, dass der Erreger in der Hälfte aller ausgewählten Zahnarztpraxen nachweisbar war. In knapp 32 % fanden sich Pseudomonas aeruginosa in Wasser aus den Entnahmestellen von Dentaleinheiten. Besonders gravierend war hierbei, dass das Vorhandensein des Keims nicht durch integrierte Desinfektionsmitteldosieranlagen beeinflusst wurde.1


WICHTIG ZU WISSEN: Auch andere Studien weisen darauf hin, dass Pseudomonas aeruginosa zunehmend Desinfektionsmittel- und Antibiotikaresistenzen ausbilden. Dies bedeutet für den Zahnarzt, dass die Verwendung herkömmlicher Desinfektionsmittel kritisch zu hinterfragen ist.


➥ Zudem ist zu berücksichtigen, dass sich Pseudomonas aeruginosa häufig in Biofilmen ansiedeln bzw. durch die Bildung von Alginaten aktiv an deren Entstehung beteiligt sind.

 Diese gallertartige Schicht in Schläuchen stellt ein Reservoir für Bakterien dar, in dem sie überwiegend vor Desinfektionsmaßnahmen geschützt sind und ideale Lebensbedingungen finden.

Weitere Faktoren, die die Vermehrung von Pseudomonas aeruginosa in Dentaleinheiten begünstigen sind das Nährstoffangebot, die Wassertemperatur sowie das Auftreten von Stagnationsbedingungen.

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Mögliche Gefährdung des Patienten durch Pseudomonas in der Dentaleinheit

In der Zahnarztpraxis können Personen hauptsächlich über kontaminiertes Wasser, das in Schleimhautläsionen eindringt, mit Pseudomonas aeruginosa infiziert werden. Weniger häufig geschieht die Infektion über Aerosole.

➥ Speziell für immunsupprimierte oder für durch andere Grundleiden geschwächte Patienten des Zahnarztes stellen Pseudomonas aeruginosa aus der Dentaleinheit eine Gefahr dar.

➥ Besonders an Mukoviszidose erkrankte Patienten sollten den Kontakt mit den Bakterien meiden.

Bei gesunden Menschen kommt es dagegen eher selten zu schweren Erkrankungen. Der Erreger kann eine Vielzahl an lokalen und systemischen Erkrankungen auslösen.2 Oftmals werden Pseudomonas aeruginosa mit eitrigen Wundinfektionen in Verbindung gebracht, die mit Antibiotika und anderen Medikamenten nur schwer zu behandeln sind, da sie diese durch Enzyme abwehren bzw. inaktivieren.

In Wunden lassen sich die Bakterien nicht durch andere Keime verdrängen, sondern erobern diese. Daher sollten Zahnärzte dafür Sorge tragen, dass ihre Patienten nicht mit kontaminiertem Wasser aus der Dentaleinheit in Berührung kommen.

 

Quellen:
1Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg: Infobulletin zur Praxishygiene. 
2Dr. Jost Wingender, Dr.-Ing. Beate Hambsch, Dr. Steffen Schneider: Mikrobiologisch-hygienische Aspekte des Vorkommens von Pseudomonas aeruginosa im Trinkwasser.
3Kristin Jahn: Gefahrenquelle Praxiswasser.