Infektionsquelle Wasser dauerhaft ausschließen
Um das Wasser als Infektionsquelle in der Zahnarztpraxis dauerhaft ausschließen zu können, sollten gewisse Vorkehrungen fester Bestandteil der Arbeitsabläufe in der Zahnarztpraxis sein.
Es wird empfohlen, das Wasser an allen Entnahmestellen der Behandlungseinheiten in der Zahnarztpraxis für ca. zwei Minuten ablaufen zu lassen. Dadurch wird die während der Stagnation entstandene mikrobielle Belastung erheblich reduziert. Nach der Behandlung eines Patienten sollten die benutzten Entnahmestellen für ca. 20 Sekunden durchgespült werden.
Ebenso sind die Einrichtung einer Dauerentkeimung des Wassers in der Zahnarztpraxis sowie eine einmal täglich durchgeführte Intensivdekontamination sinnvoll. Die Aufbereitung von Wasser kann mittels UV-Strahlung oder Desinfektionsmittelzugabe erfolgen. Einige Dentaleinheiten erhitzen das Wasser im Vorratsbehälter auf ca. 70 bis 80°C, wodurch Krankheitserreger im Wasser weitestgehend abgetötet werden.
Auf den folgenden Seiten finden Sie weiterführende Informationen über Krankheitserreger, die sich im Wasser von Zahnarztpraxen häufig finden.
Gesamtkeimzahl im Wasser der Zahnarztpraxis
Die Gesamtkeimzahl wird zur hygienischen Beurteilung von Trinkwasser ermittelt. Bei dieser Untersuchung kann, anders als der Name vermuten lässt, nur ein Teil der im Wasser befindlichen Keime bestimmt werden. Wasser in der Zahnarztpraxis darf nicht mehr als 100 KBE pro Milliliter aufweisen.
Weitere Informationen zur Gesamtkeimzahl im Wasser der Zahnarztpraxis finden Sie hier
Wasseruntersuchung auf Legionellen in der Zahnarztpraxis
Durch Legionellen im Wasser kann lebensgefährliche Legionellose, aber auch das weniger gefährliche Pontiac-Fieber ausgelöst werden. Die Ansteckung geschieht über Aerosole, die eingeatmet werden. Deswegen dürfen im Wasser der Zahnarztpraxis keine Legionellen vorhanden sein, da hier häufig Wassernebel entsteht.
Informieren Sie sich hier über die Wasseruntersuchung auf Legionellen in der Zahnarztpraxis
Gefahr durch coliforme Keime in der Zahnarztpraxis
Zu den coliformen Keimen zählen eine Vielzahl an Bakteriengattungen und -familien, die zur Familie der Enterobacteriaceae gehören. Coliforme Keime dürfen im Trinkwasser, und damit auch im Wasser der Zahnarztpraxis, nicht vorhanden sein.
E. coli im Wasser der Zahnarztpraxis
E. coli, oder auch Escherichia coli, gehören zur Familie der Enterobakterien. Sind E. coli im Trinkwasser vorhanden, deutet dies auf eine fäkale Verunreinigung hin. Sie können Harnwegsinfekte und schwere Magen-Darm-Erkrankungen auslösen.
Weitere Informationen zu E. coli im Wasser der Zahnarztpraxis finden Sie hier
Pseudomonas aeruginosa in der Dentaleinheit
Pseudomonas aeruginosa gelten als einer der wichtigsten Krankheitserreger, die über das Trinkwasser übertragen werden. Betreiber von Zahnarztpraxen stellen sie vor eine besondere Herausforderung, da sie häufig resistent gegen Desinfektionsmittel sind. In den Schläuchen der Dentaleinheit finden sie mitunter perfekte Lebensbedingungen.
Informieren Sie sich hier über Pseudomonas aeruginosa in der Dentaleinheit